«Davos Congress konkurriert mit Dubai, Singapur oder Las Vegas.»
Markus Schiedeck, Leiter Business Sales
Markus Schiedeck, Leiter Business Sales, spricht im Interview über veränderte Kundenbedürfnisse sowie über die Vorzüge und Handicaps von Davos als Kongressort.
Markus Schiedeck, wie ist das vergangene Geschäftsjahr ausgefallen?
Hervorragend. Wir hatten ein Spitzenjahr. Trotz herausfordernden Zeiten und stetigem Mitbewerberwachstum, konnten wir die Belegungszahlen im Kongresszentrum Davos steigern. Zudem hatten wir mehr Veranstaltungen als im letzten Jahr. Der vorgeschriebene 80% Deckungsbeitrag seitens der Gemeinde konnten wir um sechs Prozent übertreffen. Das Ganze wurde gekrönt von Sparmassnahmen, die komplett gegriffen haben.
Apropos herausfordernden Zeiten: Was sind die Handicaps des Kongressorts Davos?
Die Akquise von Kongressorganisatoren fordert uns heraus. Kein einfaches Unterfangen. Denn unser grösstes Handicap und zugleich Grund von rund 50% der Absagen ist die weite Anreise vom Flughafen Zürich nach Davos.
Ist es richtig, dass die Konkurrenz vor allem aus dem Ausland stammt?
Das ist korrekt. Es rühmt uns mit Stolz, dass wir mit Anbietern aus Dubai, Singapur oder Las Vegas konkurrieren.
Wir können jedes Gästeklientel
bedienen, von Low Budget
bis High End.
Was sind die Vorzüge von Davos als Kongressort?
Die Marke Davos spricht vollumfänglich für sich und macht dem Kongress-Slogan «The world’s finest meeting place» alle Ehre. Aus gutem Grund: Wir haben eine reiche Kongress-Tradition mit rund 50 Jahren Kongress-Know-how. Davos alleine bietet über 100 Meetingräume im Seminar- und Kongressbereich. Und das ganze wird getoppt mit einer Personen-Kapazität von 15'000. Zusätzlich bieten wir 27‘000 Gästebetten an. Das heisst: Wir können jedes Gästeklientel bedienen, von Low Budget bis High End.
Während des Jahrestreffens des World Economic Forums sind zahlreiche Abgeordnete aus der ganzen Welt angereist. Besonders pompös war der Besuch des US-Präsidenten Donald Trump. Wie hast du dies in Erinnerung?
Für uns war das WEF ein Highlight, wie jedes andere Jahr übrigens auch. Besonders gefreut hat uns mit dem Trump-Besuch das enorme, unbezahlbare Medienecho weltweit. Vielleicht hatten wir die eine oder andere zusätzliche Hausführung mit dem Weissen Haus oder dem Secret Service, ansonsten ist alles gleichgeblieben. Das zeigt, wie routiniert wir arbeiten – und, dass wir jede Art von Kundenwünschen bedienen können.
Weitere Highlights des letzten Geschäftsjahres?
Wir haben mit dem Schweizer Branchenanlasss «Ferientag» mit 1400 Teilnehmern und dem «Switzerland Travel Mart» (STM) mit rund 900 Personen zwei grosse touristische Kongresse beherbergt. Damit konnten wir den nationalen und internationalen Tourismusvertretern Davos von seiner schönsten Seite präsentieren. Als weiteres Highlight wurde die Promenaden-Fassade des Kongresszentrums saniert. Wir haben jetzt dort einen schön lichtdurchfluteten, repräsentativen Eingang. Last but not least, haben wir eine Ehrenplakette an den «EDKG» verliehen. Das ist ein Stammkongress der letzten 50 Jahre mit jährlich fast 1000 Teilnehmern.
Ich wünsche mir eine
engere Zusammenarbeit mit
den Leistungsträgern.
Du bist jetzt schon über zehn Jahre in deiner Rolle im Kongresszentrum Davos. Wie haben sich die Ansprüche der Kunden verändert?
Der Kongresskuchen wird nicht grösser, die Konkurrenz hingegen wächst stetig. Das heisst: Wir müssen mit unserem Leistungsangebot zeitlich, pünktlich, effizient und vor allem fehlerfrei dem Kunden gegenübertreten. Im Vergleich zu früher hat die Kongressdauer abgenommen. Früher ist man beispielsweise für eine Woche gekommen, hat die ganze Familie mitgebracht und hat noch ein paar Tage zusätzlich in Davos übernachtet. Heute kürzen viele Firmen ihre Budgets und Reisezeiten.
Was sind deine Wünsche fürs nächste Geschäftsjahr?
Viele interessante und herausfordernde Anfragen, um uns stetig zu verbessern. Und eine engere Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern. Insbesondere, dass wir gemeinsam ein gemeinsames Ziel verfolgen, ganz zum Wohle von Davos.
Was stellst du dir unter engerer Zusammenarbeit genau vor?
Drei Punkte: Gemeinsam auf Messen gehen, gemeinsam Kunden akquirieren und gemeinsam Visibilität im zu akquirierenden Markt schaffen.
Zum Schluss: Welches Gäste-Kompliment hat dich besonders gefreut?
Super Dienstleistung, top!